ÜBER MICH

ÜBER MICH

Christian Bedeschinski

DIE ANFÄNGE

ARBEITSFELDER

Abbruch

Eine über lange Zeit negativ belegte Thematik möglichst ästhetisch in Szene zu setzen, kann eine Herausforderung sein. Umso interessanter, wenn Architektur im letzten Moment ihrer Existenz Einblicke preisgibt, die seit ihrem Neubau zu keiner Zeit sichtbar waren. Oft nicht einmal dort. Es entstanden über Jahrzehnte hinweg Bildchroniken vom Verschwinden spektakulärer Gebäude oder Anlagen, lange bevor die Foren „Lost Places“ oder „Rotten Places“ einem großen Publikum bekannt wurden. Die Aufnahmen entstanden – je nach Abbruchverfahren – innerhalb von Sekunden, nicht selten aber in einem Zeitraum von mehreren Monaten.

Architektur

Erst als in den 1970er Jahren der Begriff „Industriekultur“ geprägt wurde, rückte auch die Architektur der Industrieanlagen ins Blickfeld einer breiten Öffentlichkeit. Und dennoch verschwindet Industriearchitektur bis in die Gegenwart nach dem Ende der Nutzung nahezu unbemerkt. Es gilt, dieser unterbewerteten Baukunst einen würdigen fotografischen Rahmen zu verleihen. Hier trifft Architektur Industriegeschichte und wird zur Industriekultur. Das heißt nicht, dass die modernen Bauten des Berliner Regierungsviertels oder die Dresdner Frauenkirche es nicht wert wären, sie in eindrücklichen Aufnahmen widerzugeben.

Bergbau- und Bergbausanierung

Seit 1989 entsteht eine visuelle Chronik des Wandels im ostdeutschen Bergbau und der Energiewirtschaft. In zahlreichen Fotografien wird die Entwicklung von der Stilllegung ineffizienter Tagebaue oder Schachtanlagen, über die Neustrukturierung, bis zur Sanierung von Tagebauen beider ostdeutschen Energiereviere in der Lausitz und in Mitteldeutschland, aber auch die Verwahrung alter Gruben eindrücklich dargestellt. Eine Dokumentation, die bis in die Gegenwart reicht und auch zukünftig fortgeführt wird. Sie stellt somit ein dynamisches fotografisches Werk mit bisher noch offenem Ende dar.

Dokumentarisches

Zwischen 1990 und 1994 verließen rund 545.000 Soldaten und Zivilangestellte der sowjetischen Streitkräfte, ab 1991 der Westgruppe der russischen Streitkräfte, die Neuen Bundesländer. Während des Abzugs von über 120.000 Waffen und Geräten von der Atomrakete bis zum Krankenwagen entstanden zahlreiche dokumentarische Farb- und Schwarzweißaufnahmen von hoher Ästhetik. Das Leben der Soldaten in den letzten Tagen auf deutschem Boden, der Truppenabzug per Bahn und der Aufbruch in eine Ära voller Unsicherheit, spiegelt sich als ein abgeschlossenes Kapitel deutscher Geschichte in diesen Fotografien wider.

Industriekultur und Industriegeschichte

Ein großer Bestand digitalisierter analoger Mittel- oder Großformatfotografien aus der Zeit zwischen 1978 und 2006 thematisiert den Wandel in der Energiewirtschaft, im Braunkohlen, im Erz- und Salzbergbau sowie in der Braunkohlenveredlung und in der Montanindustrie. Die künstlerischen Fotografien, zeigen Architektur, Anlagentechnik und Produktionsverfahren, deren Stilllegung und rasches Verschwinden – ab 1989 allem voran in Ostdeutschland. Ein ganz eigenes Kapitel Industriefotografie stellt die Langzeitbetrachtung des oberpfälzischen Stahlwerks Maxhütte in Sulzbach-Rosenbach eindrücklich dar.

Schienenverkehrswesen

Seit Mitte der 1970er Jahre entstanden Fotografien zum Thema Eisenbahn. Bis zum Ende der Dampf-Ära 1986 in der DDR, bildeten vor allem Dampflokomotiven, deren letzte Einsatzgebiete und die sie umgebende Landschaft den Rahmen. Seit der Bahnreform 1993/94 und der Gründung der Deutschen Bahn AG mit ihren Konzerntöchtern, wandelte sich die Fotografie nicht nur von der analogen Aufnahmetechnik zur digitalen, sondern sich der modernen Bahn zu. Aufnahmeschwerpunkte sind bis in die Gegenwart neben der Bahnhofsfotografie auch der Bahnbau und die Bauprojekte, die Instandhaltung von Schienenfahrzeugen oder Fahrzeugportraits.

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